Als Planer handeln wir möglichst vorausschauend und behalten stets die Zusammenhänge im Überblick. Murphy’s Law erinnert uns daran, was passiert, wenn wir das Projekt sich selbst überlassen…. 😉
Murphys Gesetz (englisch Murphy’s Law) ist eine auf den US-amerikanischen Ingenieur Edward A. Murphy jr. zurückgehende Lebensweisheit, die eine Aussage über menschliches Versagen bzw. über Fehlerquellen in komplexen Systemen macht.
Murphys Gesetz lautet:
„Anything that can go wrong will go wrong.“
Zu Deutsch:
„Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen.“
Es geht wohl auf John W. Campbell Jr. (1910–1971) zurück (siehe Finagles Gesetz) und wurde als Murphys Gesetz weltweit bekannt.
Der Ingenieur Captain Edward A. Murphy nahm 1949 am Raketenschlittenprogramm der US Air Force auf einem kalifornischen Testgelände teil. Bei dem Test sollte herausgefunden werden, welche Beschleunigungen der menschliche Körper aushalten kann. Anlässlich eines kostspieligen Experimentes wurden am Körper der Testperson sechzehn Messsensoren befestigt. Die Sensoren konnten auf zwei Arten befestigt werden: In der richtigen Position und in einer 90° Abweichung von dieser. Das Experiment schlug fehl, weil jemand sämtliche Sensoren falsch angeschlossen hatte. Diese Erfahrung veranlasste Murphy, sein Gesetz zu formulieren. Die Urfassung lautete:
„If there’s more than one possible outcome of a job or task, and one of those outcomes will result in disaster or an undesirable consequence, then somebody will do it that way.“
Zu Deutsch:
„Wenn es mehrere Möglichkeiten gibt, eine Aufgabe zu erledigen, und eine davon in einer Katastrophe endet oder sonstwie unerwünschte Konsequenzen nach sich zieht, dann wird es jemand genau so machen.“
Mit Murphys Gesetz haben sich vor allem Natur- und Ingenieurwissenschaftler auseinander gesetzt. Es wird in der modernen Technik als heuristischer Maßstab bzw. als Erfahrungswissenfür Fehlervermeidungsstrategien angewendet (unter anderem in der Informatik und der Qualitätssicherung – Fail-Safe-Prinzip, beispielsweise Ausfallsicherheit durch redundante Systeme), dies stellt das scheinbar witzige „Gesetz“ auf eine wissenschaftliche Basis.
Die reduzierte Variante des Gesetzes (Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen) ist zudem systembezogen, das heißt, es ist nur auf geschlossene Systeme oder Versuchsanordnungen anwendbar. Sobald es auf zukünftige oder unabgeschlossene Handlungen oder Vorgänge angewandt wird, kann ein zunehmender Einfluss von (als ordnend empfundenen) Faktoren beobachtet werden, die das „Gesetz“ ins Wanken bringen, wie unter anderem Stefan Klein bewiesen hat.
Dies äußert sich im täglichen Leben dadurch, dass häufig nicht der schlimmstmögliche Fall eintritt, in diesen seltenen Fällen jedoch an Murphys Gesetz erinnert wird.
Dem Autor Ulf Heuner zufolge hat Murphys Gesetz weder etwas mit Entropie noch mit Zufall oder Wahrscheinlichkeit zu tun, sondern mit Notwendigkeit. Er führt als Beispiel an, dass, wenn ein altes, zerfallenes Haus irgendwann einstürze, dies dem Gesetz der Entropie und nicht Murphys Gesetz folgend geschehe. Stürzt ein Haus gleich nach Erbauung ein, dann sei etwas schiefgegangen. Das Paradoxe an Murphys Gesetz sei, dass für Dinge, die schiefgehen, sehr häufig Menschen verantwortlich seien, aber daneben bestimmte Faktoren, die nicht in der Macht einzelner Menschen stehen, dafür sorgen, dass etwas irgendwann (notwendigerweise) schiefgeht. Als solche Faktoren macht er z. B. unkontrollierbare Handlungen der Mitmenschen aus, unbewusste Sabotageakte unseres Gehirns, den eigenen, unbändigen Willen unseres Körpers oder die Tücke des Objekts. Unter Umständen könnten alle Faktoren zusammen die „Katastrophe“ herbeiführen.
Gelegentlich wird Murphys Gesetz fälschlicherweise dem Philosophen, Theologen und Amateurpsychologen Dr. Joseph Murphy zugeschrieben, dessen Theorie aber lautete:
„Was man dem Unbewussten als wahr übermittelt, wird wahr.“
Murphys Gesetz wird oft persifliert. Diese Persiflagen ähneln Murphys Gesetz, haben aber nicht immer etwas damit zu tun und sind selten ernst gemeint. Eine versöhnliche Ergänzung von Murphys Gesetz lautet: „[…] und man findet immer jemanden, der es wieder in Ordnung bringt.“
Eine Umkehrung von Murphys Gesetz findet sich in Yhprums Gesetz.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Murphys_Gesetz (19.08.2017)